Antonie Pfülf

Bild 073: Antonie Pfülf [Archiv der Sozialen Demokratie]
Antonie Pfülf
(Archiv der Sozialen Demokratie)

1877–1933

Nach ihrer Ausbildung als Lehrerin trat Antonie Pfülf 1902 der SPD bei und war eine engagierte Kämpferin für die Rechte von Frauen. 1919 war sie in der Deutschen Nationalversammlung die einzige Sozialdemokratin aus Bayern. Anschließend war sie bis 1933 Reichstagsabgeordnete.

Frühzeitig engagierte sie sich entschieden gegen den Nationalsozialismus. Als sich die Mehrheit der bereits durch Verhaftungen und Emigration verminderten SPD-Reichstagsfraktion entschloss, am 17. Mai 1933 einer gemäßigt gehaltenen Regierungserklärung Hitlers zu außenpolitischen Fragen zuzustimmen, gehörte sie zu den scharfen Kritikern dieses Vorgehens. Sie erkannte es als Illusion, durch die Zustimmung mit dem Regime zu Verhandlungen über die Wiederherstellung persönlicher Rechte und Freiheiten gelangen zu können. Völlig verzweifelt über Weg und Schicksal der deutschen Sozialdemokratie wählte Antonie Pfülf im Juni 1933 den Freitod.